Manchmal kann es vorkommen, dass die Pendeluhr mit der Zeit schneller oder langsamer läuft als gerade nach der Revision. Für dieses Problem zeigen wir Ihnen eine einfache Lösung mittels Verschraubens der Reguliermutter, bei der jedoch gutes Beobachtungsvermögen erfordert wird.
Wie funktioniert das Pendel?
Ein Pendel wird bei Grossuhren häufig als Regulierorgan eingesetzt. Es ist ein fester Körper, der Ausserhalb seines Schwerpunktes beweglich aufgehängt ist. Wird es aus der Ruheposition gebracht und losgelassen, beginnt die Schwingung. Die Erdanziehungskraft erzeugt diese Schwingung, dem Pendel muss jedoch trotzdem Energie zugeführt werden, da es sonst aufgrund der Reibung zum Stillstand kommt.

Von links nach rechts: Pendelstange, Pendellinse, Reguliermutter
Das Pendel besteht meistens aus der Pendelaufhängung, Pendelstange, Linse und Reguliermutter. Materialien und Zusammenstellung können je nach Hersteller und Uhr variieren, einige sind zum Beispiel aus Holz, einige aus Messing oder Stahl und andere sind Wärme- und Kälteresistent.
Wie stelle ich mein Pendel korrekt ein?
Die Ganggenauigkeit mit der Reguliermutter einzustellen ist an sich nicht schwierig. Es gilt eine einfache Regel: Wird die Mutter im Uhrzeigersinn gedreht, bewegt sich die Pendellinse nach unten und die Uhr läuft langsamer. Wird die Mutter im Gegenuhrzeigersinn gedreht, bewegt sich die Pendellinse nach oben und die Uhr läuft schneller.
Die beste Methode ein Pendel einzustellen ist, die Uhr voll aufzuziehen und die Uhrzeit so genau wie möglich zu stellen. Nach 24 Stunden kontrollieren Sie die Uhrzeit und schreiben auf, um wie viele Minuten die Uhr abgewichen ist. Wenn die Uhr zu schnell lief und einen Vorgang hatte, schrauben Sie die Mutter im Uhrzeigersinn und drücken Sie die Pendellinse sanft(!) an die Mutter. Wenn die Uhr zu langsam lief, drehen Sie die Mutter im Gegenuhrzeigersinn. Stellen Sie die Uhr danach möglichst genau ein und lassen Sie sie für weitere 24 Stunden laufen. Wiederholen Sie diese Schritte, bis Sie mit dem Gang der Uhr zufrieden sind.

Vorsichtiges Verschrauben der Reguliermutter
Unsere Empfehlung ist, immer nur kleine Schritte zu machen und die Mutter nicht von Anfang an mit zu vielen Umdrehungen zu verändern. Wenn Sie sich jeweils neben der Abweichung des Ganges pro Tag die Anzahl Umdrehungen aufschreiben, erkennen Sie auch besser, wie viel Unterschied das Drehen der Mutter gemacht hat.
Dies kann zum Beispiel so aussehen:
- Tag: 3 Minuten Abweichung, 1 Umdrehung
- Tag: 1 Minute Abweichung, ¼ Umdrehung
- Tag: 30 Sekunden Abweichung: ¼ Umdrehung
- Tag: Uhr läuft genau.
Falls Ihre Uhr keine Reguliermutter besitzt, verschieben sie die Pendellinse einfach an der Pendelstange nach oben oder nach unten. Achten Sie auch hier darauf, nur kleine Schritte zu machen und Tag für Tag Einstellungen zu machen.
Wir hoffen, dass Ihre Uhr nach dieser Anleitung wieder zuverlässig tickt, und stehen Ihnen gerne bei Fragen oder zum Einstellen Ihrer Uhr in unserem Atelier zur Verfügung.
Ein Beitrag des Uhrenateliers Velion.